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Kampagne §23

Unterstützt die Kampagne §23!

Die Gruppe der Geflüchteten Lampedusa in Hamburg fordert die Anerkennung nach §23 des Aufenthaltsgesetzes.
Mit der Brief- und Faxkampagne §23 soll diese Forderung gestützt und vielen Menschen die Möglichkeit gegeben werden, sich einfach und praktisch mit einem Zeichen der Solidarität dem Protest anzuschließen. Je größer die Unterstützung aus der Gesellschaft, desto größer ist auch der Druck bei den politischen Verantwortlichen sich ernsthaft mit der Situation auseinanderzusetzen und Wege für eine respektvolle Lösung einzuleiten.
Unterzeichnet und verbreitet die Kampagne §23, weitere Infos erhaltet Ihr hier, eine deutsche Fassung der Briefvorlage kann in der rechten Spalte heruntergeladen werden.

Demonstration zum französischen Generalkonsulat – Bericht

Nach einer kurzen Kundgebung an dem Treffpunkt an der Moorweide, setzte sich die Gruppe von ungefähr 120 Demonstranten_innen in Richtung des Französischen Generalkonsulats in Bewegung. In Ergänzung zu dem Banner, welcher die Aufschrift trug „Wir haben nicht den NATO-Krieg in Libyen überlebt, um auf Hamburgs Straßen zu sterben“ , wurden einige eindrucksvolle Aufnahmen von den Flüchtlingen hochgehalten. Auf diesen Aufnahmen waren Momente aus dem Krieg in Libyen zu sehen, um die brutale und gefährliche Situation vor Ort deutlich zu machen. Während der Demonstration wurden zusätzlich verschiedene Parolen angestimmt; wie zum Beispiel „Kein Mensch ist illegal“ oder „We are here, TO STAY“ (deutsch: „Wir sind hier, um zu bleiben“). Am Rande der Demonstration wurden Solidaritätserklärungen des Hamburger Flüchtlingsrates an Passanten_innen verteilt.

Demonstration zum französischen Konsulat in Hamburg,  18.6.2013

Demonstration zum französischen Konsulat in Hamburg, 18.6.2013

An dem Konsulat angekommen, gab es erneut eine ausführlichere Kundgebung. Diese beinhaltete vorwiegend die primäre Rolle Frankreichs im NATO-Krieg in Libyen. Des Weiteren wurden die Situationen in anderen Ländern wie Mali und der Elfenbeinküste und die Einflussnahme der Französischen Regierung dort geschildert.

Abschießend meldeten sich weitere Flüchtlinge mit ihren eigenen Erfahrungen und Meinungen zu Wort. Hierbei ging es um die Pflicht Frankreichs, Verantwortung für die Situation zu übernehmen und sich den Flüchtlingen offen und nicht abweisend zu präsentieren.

Kundgebung vor dem französischen Konsulat in Hamburg,  18.6.2013

Kundgebung vor dem französischen Konsulat in Hamburg, 18.6.2013

Es konnte keine direkte Stellungnahme eines Mitarbeiters des Konsulats erlangt werden. Es wurde auf ein späteres, angemeldetes Gespräch verwiesen, in welchem verschiedene Aspekte und Fragen geklärt werden könnten.

Demonstration zum französischen Generalkonsulat

Wir, die Gruppe „Lampedusa in Hamburg“, Überlebende des NATO-Kriegs in Libyen, rufen zum Protest vor dem französischen Generalkonsulat auf.

Dienstag, 18. Juni 2013

Treffpunkt an der Moorweide um 10°° Uhr

Demonstration zum französischen Generalkonsulat

Kundgebung ab 11°° Uhr

 

Mit der „Opération Harmattan“ begann am 19. März 2011 Frankreich im militärischen Verband mit Großbritannien, den USA und Kanada die Bombardierung Libyens. Drei Tage später folgten die Luftangriffe unter dem Kommando der NATO.

Die massiven Luftangriffe wurden als „Schutz der Zivilbevölkerung“ der Öffentlichkeit verkauft, tatsächlich war es eine Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines souveränen Staates mit dem Ziel eines „Regime Change“.

Wir selbst waren Teil der Zivilbevölkerung in Libyen.  Wir gehörten keiner politischen Partei oder Fraktion an, weder auf Seiten des Regimes noch auf Seiten der Opposition. Wir haben gearbeitet und unsere Familien versorgt. Wir wurden Opfer der Bombenangriffe ebenso wie der Angriffe durch die verschiedenen Kriegsparteien angeheizt durch die Intervention.

Wir haben viel Schreckliches gesehen und wir haben viele Menschen verloren.

Wir sind die überlebenden Zivilisten, die jetzt auf Europas Straßen vegetieren, ohne Rechte und ohne Mittel.

Wir hatten bis zu diesem Zeitpunkt ein relativ gutes und sicheres Leben. Wir waren auf unserem Kontinent Afrika, ohne Intention nach Europa zu kommen. Unsere Flucht wurde durch die gewaltsame internationale  Interessenspolitik erzwungen.

Die Länder, die im Namen von Demokratie und Menschenrechte Krieg führen, verweigern uns heute jeden Schutz.  Sie gehen sogar noch weiter und bedrohen uns  mit der Abschiebung in Länder, die wir vor langer Zeit verlassen hatten, um in unserer neuen Heimat Libyen unsere Leben zu sichern.

Wir haben alles verloren und Libyen ist ein brennendes Land voller Waffen geworden. Wir sind jetzt in Europa und wir werden hier bleiben. In Italien lebten wir zwei Jahre unter schweren Bedingungen unter Verwaltung des italienischen Staates. Nach der Anerkennung unseres humanitären Flüchtlingsstatus wurden wir nachdrücklich aufgefordert nach Nordeuropa zu gehen. Keiner der Staaten der Europäischen Union will die Verantwortung übernehmen und Schritte zur Unterstützung der Kriegsflüchtlinge aus Libyen machen – die Zivilisten, die angeblich geschützt werden sollten.

Wir sagen den Europäischen Regierungen: Ihr könnt Euch der Verantwortung nicht entziehen. Weder die Ignoranz gegenüber unserer Existenz noch die Bedrohung mit Abschiebung wird unsere Bewegung zur Verteidigung unserer Leben und unserer Rechte stoppen können.

Wir sagen den Europäischen Regierungen: wenn ihr keine Flüchtlinge aufnehmen und schützen wollt, dann hört auf mit militärischen Interventionen, Waffenhandel und machtpolitischer Parteinahme.

Sprecht nicht von Demokratie und Menschenrechte in anderen Ländern, wenn ihr selbst nicht bereit seid, sie umzusetzen.

Lampedusa in Hamburg

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